Für Theresia

Ich ärgere mich und bin frustriert, weil die Software nicht so will, wie ich. Ich hatte mir das einfacher vorgestellt. Die Liste von Fragen, die ich klären muss, was die Software betrifft, wird länger und länger.

Ich beschließe, geduldig zu sein und es sein zu lassen – für heute. Der Rücken tut mir weh nach drei Stunden Loop-Warp-Sample-Gefrickel. Ich brauch einen anständigen Stuhl.

Und wie so oft, wenn ich mal Ablenkung brauche und runterkommen muss, wenn alles festgefahren ist, greife ich zum Telefon, um Dich anzurufen. Mit Dir zu telefonieren hilft immer. Mein Fels in der Brandung.

Ganz automatisch, ohne nachzudenken, tippe ich die Zahlen in die Tastatur, wie ich es schon hunderte Male getan habe. Doch dieses Mal höre ich „Kein Anschluss unter dieser Nummer.“

Und dann fällt es mir wieder ein. Du bist nicht mehr da.

Mein ganzes Leben warst Du da, von Anfang an, immer immer immer. Zwar nicht um die Ecke, aber da. Eine Konstante.

Und obwohl ich weiß, dass es Deine Zeit war, obwohl ich weiß, dass Du gehen wolltest und es Dir nach fast einem Jahrhundert mehr als redlich verdient hast – es gibt Tage wie heute, an denen fehlst Du mir. Nächte, in denen ich von Dir träume, aufwache und Dich vermisse.

Und dann muss ich meist doch lächeln, weil ich weiß, dass Du in uns weiterlebst.

Und ich denke an den letzten Moment an Deinem Geburtstag, und ich bin froh, dass unser letzter Moment zu Deinen Lebzeiten war.

Gracias, abuela.

Te querré para siempre.

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